Übersicht Nationalparks

Yellowstone-Nationalpark

Lage: USA (Wyoming)
Größe: 8.987 km²
Schutzgebiets-Komplex: Yellowstone & Grand-Teton-Komplex (10.478 km²)

Übersichtskarte

Yellowstone & Grand-Teton-Komplex

Yellowstone-Nationalpark

Der Yellowstone-Nationalpark wird oft als das Wilde Herz der USA bezeichnet. Er bietet ein großartiges Schauspiel aus unberührter Wildnis, geothermalen Sehenswürdigkeiten und großartigen Wildtieren. Im Park lebt eine der größten Bisonherden Nordamerikas. Dazu kommen gute Beobachtungsmöglichkeiten von Wölfen, Grizzlybären, Schwarzbären und Wapitihirschen. Zudem besitzt Yellowstone die weltweit höchste Dichte an Thermalquellen. Zahllose heiße Quellen, Schlammtöpfe sowie einige der weltweit spektakulärsten Geysire liegen im Park verstreut. Die Landschaftliche Vielfalt reicht von Präriegebieten, Wäldern und Seen bis hin zu über 4.000m hohen Felsgipfeln.


Landschaft im Nationalpark

Klima und Reisezeit

Der Yellowstone-Nationalpark befindet sich in einer Zone kontinental-gemäßigten Klimas. Der größte Teil liegt auf relativ großer Höhe. Dies bedeutet die Sommer sind warm, die Winter kalt und schneereich. Die Tagestemperaturen erreichen in den Tallagen im Sommer oft 25°C, manchmal bis zu 30°C. Vor allem in den Hochlagen sind die Nächte aber auch im Sommer kühl und Frost keine Seltenheit. Die Tagestemperaturen im Winter liegen in der Regel bei -20°C bis -5°C. Die tiefste gemessene Temperatur im Park liegt bei -54°C. Die Schneehöhen im Park liegen meist bei 3-4 m, in Hochlagen kann auch doppelt so viel Schnee liegen. Im Herbst und Frühling liegen die Tagestemperaturen meist über dem Gefrierpunkt. Schneefälle sind keine Seltenheit. Generell ist das Wetter im Yellowstone-Gebiet für seine Unbeständigkeit bekannt.
Im Winter, meist zwischen Anfang November und Mitte April sind die Straßen im Inneren des Parks geschlossen. Attraktionen wie der Old Faithful Geysir können dann nur mit Schneemobilen oder speziellen Allradfahrzeugen (Snow coaches) erreicht werden. Lediglich die Straße durch das Lamar Valley, die vom Nordeingang zum Nordost-Eingang führt, ist im Winter geöffnet.

Geographie und Vegetation

     
  Ausbruch des Grand Geysir
Der Yellowstone-Nationalpark befindet sich im äußersten Nordwesten Wyomings. Nur wenige Prozent der Fläche liegen in den angrenzenden Teilen Idahos und Montanas. Die Größe des Nationalparks beläuft sich auf insgesamt 8.987 km². Das Relief wird von einer großen Hochfläche dominiert, die auf rund 2.400 m Höhe liegt und von hohen Bergketten eingerahmt ist. Der höchste Punkt des Parks ist der Eagle Peak mit 3.460 m, der niedrigste Punkt ist der Nordeingang auf 1.620 m. Yellowstone besitzt die größte Dichte und die größte Zahl an Geysiren weltweit. Hinzu kommen zahlreiche Schlammtöpfe, Fumarolen und heiße Quellen. Weltberühmt sind der regelmäßig ausbrechende Geysir Old Faithful, der Steamboat Geysir (weltweit größter aktiver Geysir), die Sinterterassen bei Mammoth Hot Springs und die Grand Prismatic Spring, einige riesige, farbenprächtige Thermalquelle. Die drei größten Flüsse sind der Yellowstone River, der Madison River und der Snake River. Mitten durch den Park verläuft die nordamerikanische Hauptwasserscheide. Während die ersteren beiden dem Atlantik zuströmen endet das Wasser des Snake River im Pazifik. Der größte See ist der Yellowstone Lake, der eine Fläche von 354 km² bedeckt.
Über drei Viertel des Parks sind von Nadelwäldern bedeckt. Dabei ist die Küsten-Kiefer (Pinus contorta) die mit Abstand häufigste Baumart dieser Wälder. Auf Vulkanböden ist auch die Engelmann-Fichte (Picea engelmannii) recht weit verbreitet. Vor allem in höheren Lagen findet man Weißstämmige Kiefern (Pinus albicaulis) in tieferen Lagen wachsen Douglasien (Pseudotsuga menziesii). Der übrige Teil der Landfläche besteht vor allem aus Grasgebieten und Beifuß-Steppen.

Tierwelt

     
  Bisons im Bereich des Nordeingangs
Yellowstone ist bekannt für seine reichhaltige Großtierwelt, insbesondere seine großen Bisonbestände und seine Wölfe. Die Zahl der Bisons wird auf fast 5.000 Tiere geschätzt. Yellowstone beherbergt damit eine der größten Herden Nordamerikas. Zudem stellt Yellowstone den einzigen Ort dar, an dem Bisons seit der Eiszeit kontinuierlich verbreitet waren. Die Wölfe, die in den 1990er Jahren wieder eingeführt wurden, haben sich seitdem auf fast hundert Tiere vermehrt. Die Wölfe lassen sich vor allem im Winter auch von der Straße aus beobachten. In der Regel bleiben die Tiere aber auch Autos gegenüber auf größerer Distanz. Weit weniger scheu sind Kojoten und Schwarzbären des Parks. Ebenso lassen sich Maultierhirsche, Elche und Dickhornschafe regelmäßig aus relativ geringer Distanz beobachten. Die Population der Gabelböcke ist mit etwa 200-300 Tieren relativ klein und auf den Norden des Parks beschränkt. In den höheren Bergketten im Nordosten und Nordwesten des Nationalparks gibt es Bestände der Schneeziege. Zwei Bärenarten bewohnen den Park, der bereits erwähnte, häufigere Schwarzbär und der gewaltige Grizzlybär. Der Gesamtbestand der Grizzlybären, die zumindest zum Teil auf Parkgebiet leben, wird auf etwa 150 Tiere geschätzt. In der gesamten Region Greater-Yellowstone (Größeres Yellowstone-Ökosystem) leben etwa 700-800 Grizzlies. Da Bären eine Winterruhe halten, sind sie während der kalten Jahreszeit kaum zu beobachten. Der größte Räuber des Parks ist der Puma, der allerdings sehr scheu und nur mit viel Glück zu beobachten ist. Die Katze war im Park zeitweise fast oder gänzlich ausgestorben, konnte sich in den letzten Jahrzehnten allerdings wieder ausbreiten. Die Tiere bevorzugen felsige, waldnahe Gebiete im Bereich der Nordgrenze des Parks. Ihre Zahl im Nationalpark wird auf mindestens 15 bis 25 Tiere geschätzt.
Weitere Säugetiere des Parks sind Kanadischer Biber, Vielfraß, Kanadaluchs, Schneeschuhhase, Amerikanischer Pfeifhase. Insgesamt beherbergt Yellowstone 67 Säugetierarten.
Ausgezeichnete Beobachtungsmöglichkeiten für Großtiere bietet das Lamar Valley am Nordrand des Parks, das auch im Winter mit privaten Fahrzeugen erreichbar ist. Das Lamar Valley wird auch als Serengeti Nordamerikas bezeichnet.
Vögel sind ebenfalls reichhaltig vertreten. Bisher konnten insgesamt über 280 Arten nachgewiesen werden, von denen etwa 150 im Park brüten. Zu den auffälligeren Brutvogelarten zählen Kanadagans, Nashornpelikan, Kanadareiher, Fischadler, Weißkopfseeadler und Steinadler. Yellowstone beherbergt 6 Reptilien- und 4 Amphibienarten.

Anreise

Der Nationalpark ist gut mit dem Auto aus allen Richtungen zu erreichen. Der Südeingang ist über den Grand Teton Nationalpark zu erreichen. Die anderen vier Eingänge liegen im Westen, im Osten, im Norden und im Nordosten. Der nächste Flughafen ist der Jackson Hole Airport. Er wird vom Flughafen Denver oder Salt Lake City angeflogen. Ein Mietwagen ist beispielsweise an den Flughäfen vergleichsweise billig zu bekommen. Viele verbinden den Besuch des Parks mit einem Road Trip durch die USA.

Fortbewegung im Park

     
  Karte des Yellowstone-Nationalparks
Der Park ist gut durch Straßen erschlossen und kann einfach auf eigene Faust befahren werden. Die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten liegen relativ nahe an den Straßen, die den Park durchziehen. Nur im Winter sind die meisten Straßen gesperrt. In dieser Zeit ist lediglich die Verbindungsstraße zwischen dem Nordeingang und dem Nordosteingang für private KZF geöffnet. Eine Route, die im Prinzip alle Highlights abdeckt ist die sogenannte "Große Acht", eine Parkstraße, die sich in zwei großen Bögen in der Mitte kreuzt. Geführte Fahrten mit Oldtimer-Bussen im Sommer und mit Schneebussen im Winter werden durch die Organisation Xanterra angeboten. Im Winter kann man auch geführte Touren mit Schneemobilen buchen. Im Sommer ist das Innere des Parks auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß gut zu erkunden.

Unterkunft
Im Park gibt es eine Reihe von Lodges und Campingplätzen. Zwei Unterkünfte innerhalb des Parks sind auch im Winter buchbar, (Mammoth Hot Springs und Old Faithful).

Gesetzliche Bestimmungen

Für die Einreise in die USA benötigt man einen gültigen Reisepass und ein Visum. Im Park selbst gelten eine Reihe von Sonderregeln. So ist es verboten, sich Tieren zu nähern oder in deren Nähe zu bleiben, wenn das Tier dabei gestört wird. Es ist verboten Dinge in Geysire, Schlammtöpfe, Quellen oder andere geothermale Erscheinungen zu werfen. Im Bereich dieser herscht ein striktes Wegegebot. Schwimmen ist im Park verboten. Einzige Ausnahme ist die Firehole Swimming Area. Die Entnahme von Pflanzen, Tieren, Steinen oder anderen natürlichen Dingen des Parks ist verboten. Tiere dürfen zur Beobachtung nicht mit Lichtquellen bestrahlt werden. Mit Fahrzeugen und Fahrrädern ist man verpflichtet auf den Straßen und Wegen zu bleiben. Camping ist nur auf ausgewiesenen Bereichen erlaubt. Das Nachahmen von Hirsch- oder Wolfsrufen ist verboten. Es ist verboten Drohnen im Park zu benutzen. Abnehmbare Seitenspiegel sind zu entfernen, wenn kein Anhänger gezogen wird.

Sicherheit

Aufgrund von schwefelhaltigen Dämpfen ist in der Nähe von Geysiren und heißen Quellen Vorsicht geboten. Bei Schwindelgefühlen sollte man das Gebiet schnellstens verlassen. Auch sollte man aufgrund der Verbrühungsgefahr keinesfalls in einen der Pools fassen. Die Holzstege, die vielerorts im Bereich der geothermalen Sehenswürdigkeiten vorhanden sind, sollte man ebenfalls nicht verlassen. Wanderungen abseits der Touristenzentren sollten mindestens zu zweit, besser noch zu dritt unternommen werden. Wildtiere wie Bären greifen Gruppen viel seltener an als Einzelpersonen. Dabei sollte man laut reden um Tiere frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen. Die größte Gefahr geht von überraschten Tieren aus. Es wird empfohlen Bären-Abwehrspray bei sich zu tragen. Bei langen Wanderungen ist entsprechende Ausrüstung mitzuführen um auch gegen Wetterumschwünge gewappnet zu sein.

Benachbarte Schutzgebiete

Im Süden grenzt der 1.300 km² Grand Teton-Nationalpark fast an den Yellowstone-Nationalpark. Beide sind durch den John D Rockefeller, Jr. Memorial Parkway verbunden. Grand Teton beeindruckt durch ein gewaltiges Gebirgspanorama. Im Süden des Grand Teton-Nationalparks grenzt zudem das National Elk Refuge an den Nationalpark-Komplex. Dieses Reservat ist ein Winterrefugium für die Wapitis des Yellowstone-Hochlands. Diese vier Schutzgebiete bedecken eine zusammenhängende Fläche von 10.478 km². Einige Kilometer westlich von Yellowstone befindet sich das Red Rock Lakes National Wildlife Refuge. Alle diese Schutzgebiete sind Teil des Größeren Yellowstone-Ökosystem, ein Areal, das als zusammenhängende Einheit begriffen wird, da viele Tiere des Yellowstone-Nationalparks regelmäßig in die umliegenden Gebiete wandern bezeihungsweise kontinuierliche Populationen mit Beständen außerhalb der Nationalparks bilden. Das Größere Yellowstone-Ökosystem besteht neben den erwähnten Schutzgebieten vor allem aus verschiedenen Staatsforsten, sogenannten National Forests, die weniger streng geschützt sind. Innerhalb dieser National Forests liegen allerdings mehrere besonders streng geschützte Gebiete, sogenannte Wilderness Areas. Zudem umfasst das Areal auch kleinere Bereiche, die von Privatland bedeckt sind. Die gesamte Ausdehnung des Größeren Yellowstone-Ökosystems wird auf etwa 80.000 km² veranschlagt.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Region

Wenige Kilometer westlich des Parks liegt Cody, eine "Westernstadt", die von Buffalo Bill gegründet wurde. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in der weiteren Umgebung ist das berühmte Mount Rushmore National Memorial in South Dakota, das vom westlichen Parkeingang etwa 700 km entfernt liegt. Der Grand Canyon-Nationalpark liegt über 1.100 km südlich. Auf der Strecke zwischen beiden Parks liegen weitere spektakuläre Nationalparks, wie der Bryce Canyon und der Zion Nationalpark.

Wichtige Internet-Adressen

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