Übersicht Nationalparks

Krüger-Nationalpark

Lage: Südafrika
Größe: 19.633 km²
Schutzgebiets-Komplex: Great Limpopo

Übersichtskarte

Great Limpopo-Transfronier Park

Krüger-Nationalpark

Der Krüger Nationalpark ist eines der wildreichsten Schutzgebiete Afrikas. Neben großen Beständen von Löwen, Leoparden, Fleckenhyänen, Elefanten Kaffernbüffeln und zahlreichen anderen Großtierarten ist der Krüger-Nationalpark das Gebiet, das weltweit die meisten Nashörner beherbergt. Daneben bietet er einem kleinen aber stabilen Bestand sowohl von Geparden als auch Wildhunden ein Refugium. Die Landschaft besteht aus baumbestandenen Savannen und Buschländern. Die Flüsse werden an den meisten Stellen von Waldstreifen mit großen Baumveteranen begleitet. Sie tragen neben den verschiedenen Felsformationen besonders zum landschaftlichen Reiz des Gebietes bei. Von allen großen afrikanischen Nationalparks dürfte der Krüger-Nationalpark am einfachsten auf eigene Faust zu bereisen sein.


Krüger-Nationalpark

Klima und Reisezeit

Man unterscheidet eine warm-feuchte Regenzeit, die in die Monate November bis April fällt und eine kühlerer Trockenzeit in den Monaten Mai bis Oktober. Die ersten Regenfälle setzen allerdings meist schon im September oder Oktober ein. Die Hauptregenfälle gehen in der Zeit zwischen November und März nieder. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge insgesamt liegt bei etwa 740 mm im feuchteren Südwesten und bei etwa 440 mm im trockenen Norden des Parks. Während der Regenzeit steigt das Thermometer tagsüber auf bis zu 40°C. Während der Trockenzeit im südafrikanischen Winter ist es deutlich kühler. Aber auch dann steigen die Temperaturen regelmäßig auf 20-30°C. Nachts können die Temperaturen um diese Jahreszeit gelegentlich sogar unter den Gefrierpunkt fallen.

Geographie und Vegetation

Der Krüger-Nationalpark erstreckt sich von Nord nach Süd über eine Länge von etwa 345 km. Die Ost-West-Breite liegt bei durchschnittlich 54 km. Er bedeckt insgesamt eine Fläche von 19.633 km². Der größte Teil der Fläche besteht aus welligen Ebenen, die von Hügeln und niedrigen Bergkuppen durchsetzt sind. Die Ostgrenze des Parks wird vom Lebombo-Gebirge markiert, das sich recht abrupt aus dem Flachland erhebt und auf langen Strecken eine scharfe Grenzlinie bildet. Die Ostgrenze des Parks ist zugleich die Grenze zwischen den Staaten Südafrika und Mosambik. Im Nordwesten um Punda Maria streift das Soutpansberg-Gebirge den Nationalpark und bildet ein recht schroffes Hügelland. Auch im Südwesten, insbesondere um Berg-en-Daal gibt es gebirgige Regionen. Im Norden wird der Park vom großen Limpopo-Fluss begrenzt, der zugleich die Grenze zu Simbabwe bildet. Die Südgrenze des Parks bildet der Crocodile River. Vier weitere größere Flüsse durchziehen den Park von West nach Ost. Diese sind im Südteil des Krüger der Sabi River sowie dessen Nebenfluss, der Sand River. Der Zentralteil wird vom Olifants und seinen Nebenflüssen, Timbavati und Letaba durchflossen. Im Nordteil fließt der Shingwedzi ebenfalls in west-östlicher Richtung. Noch weiter nördlich, nahe am Limpopo, fließt der Luvuvhu um sich am Dreiländereck bei Crook’s Corner mit dem Limpopo zu vereinigen. Einigen dieser Flüsse wird außerhalb des Parks so viel Wasser abgezapft, dass sie inzwischen nicht mehr ganzjährig Wasser führen. Die Vegetation besteht im gesamten Park aus verschiedenen Savannen oder Trockenwäldern. Die gesamte Nordhälfte des Nationalparks wird von Mopanewäldern dominiert, aus denen sich gebietsweise gigantische Affenbrotbäume erheben. Südlich davon liegen relativ offene Gras-Ebenen, in denen Gehölze wie Akazien, Marula-Bäume und Buschweiden dominieren. Im südlichen Drittel des Parks bleiben ähnliche Baumarten, insbesondere Akazien vorherrschend, doch sind die Gehölzformationen hier generell dichter und offene Grasgebiete spärlicher.

Tierwelt

Der Krüger-Nationalpark beherbergt fünf große Raubtierarten, darunter etwa 1.500 Löwen, 1.000 Leoparden und 2.000 Fleckenhyänen. Einige hundert Geparde und Wildhunde leben im Park. Außerdem kommen etwa 12.000 Elefanten, knapp 5.000 tausend Breitmaulnashörner und 25.000 Kaffernbüffel im Park vor. Das mit Abstand häufigste Großtier ist die Impala. Über den ganzen Nationalpark verteilt leben etwa 150.000 dieser eleganten Antilopen. Weitere häufige Huftiere sind Steppenzebras, Streifengnus, Große Kudus, Tieflandnyalas, Giraffen, Wasserböcke, Warzenschweine und Flusspferde. Der Park bietet exzellente Beobachtungsmöglichkeiten für die meisten dieser Arten. Zu den bedrohten Großtier-Arten zählt das Spitzmaulnashorn, das mit wenigen hundert Tieren im Nationalpark vertreten ist. Der größte Vogel des Parks ist der Afrikanische Strauß. Auffällige, größere Vögel sind ferner der Marabu, der Sattelstorch, die Riesentrappe, der Südliche Hornrabe, der Goliathreiher, Rosapelikan und Rötelpelikan. Hinzu kommen mehrere Adler und Geier, wie Kaffernadler, Kampfadler, Kronenadler, Steppenadler, Schreiseeadler, Gaukler, Fischadler, Ohrengeier, Wollkopfgeier, Kapgeier und Weißrückengeier. Unter den Reptilien ist das Nilkrokodil mit Abstand die größte Art. In zweiter Reihe stehen Südlicher Felsenpython, Nilwaran und Kapwaran. Unter den Giftschlangen sind die Schwarze Mamba und die Gebänderte Kobra die größten. Der Nationalpark beherbergt insgesamt 147 Säugetier- und 507 Vogelarten. Reptilien sind durch 114 Arten vertreten, Amphibien durch 34 Arten. Zudem kommen 49 Fischarten in den Gewässern des Parks vor. Generell ist der Norden des Parks wildärmer. Man trifft hier vor allem auf Büffel und Elefanten. Dazu kommen hier einige im Gebiet seltene Antilopenarten vor, man im Süden kaum zu Gesicht bekommt. Diese sind Leierantilope, Elenantilope und Pferdeantilope. Der Süden ist insgesamt wildreicher. Man trifft zudem einige Arten an, die im Norden kaum zu finden sind, darunter die Tiefland-Nyala, das Breitmaulnashorn und das Spitzmaulnashorn. Löwen trifft man im gesamten Parkgebiet an, obwohl diese in den Zentralteilen und im Süden insgesamt häufiger sind.

Anreise

Der Krüger-Nationalpark ist am einfachsten von Johannesburg aus über die N12 und N4 zu erreichen, die über Mbombela (früher Nelspruit genannt) nach Osten führt und den Park im Süden nahezu tangiert. Eingänge hier sind Numbi, Malelane und Crocodile Bridge. Weitere Eingänge liegen im Zentralteil und im Norden des Parks. Die Strecke vom Flughafen zum Malelane Gate beträgt etwa 400 km, ist allerdings sehr gut ausgebaut und nimmt daher nur wenige Autostunden in Anspruch. Auch von Mosambik her aus dem benachbarten Limpopo-Nationalpark ist der Park heute zugänglich.

Fortbewegung im Park

Südafrika ist mit dem eigenen Fahrzeug relativ einfach zu bereisen. Der Park ist gut erschlossen und kann das ganze Jahr hindurch mit einem gewöhnlichen Straßenfahrzeug befahren werden. Zwar ist nur ein Teil der Strecken asphaltiert, doch werden die Erdstraßen gut gewartet und sind problemlos auch ohne viel Bodenfreiheit zu befahren. Es versteht sich von selbst, dass wilde Tiere nicht mit dem Auto bedrängt werden sollen. Gerade bei Elefanten könnte ein derartiges Verhalten fatal für die Fahrzeuginsassen enden. im Allgemeinen sind die Tiere jedoch sehr friedlich. Einige Offroad-Tracks bieten die Möglichkeit den Park mit dem Geländewagen abseits der ausgebauten Pisten zu erkunden. Alternativ kann man mehrtägige Buschwalks unternehmen bei denen man sich zu Fuß durch die Wildnis bewegt. Dabei werden verschiedene mehrtägige Wanderungen, sogenannte Wilderness Trails angeboten. Zur Sicherheit wird man dabei immer von bewaffneten Rangern begleitet.

     
  Karte des Krüger-Nationalparks

Unterkunft

Im Nationalpark gibt es eine Reihe von großen Camps, die tagsüber von allen Parkbesuchern besucht werden dürfen. Diese sind Pretoriuskop, Berg-en-Dal, Crocodile Brige und Lower Sabie im Süden, Satara, Orpen, Olifants und Letaba im Zentralteil und Shingwedzi und Punda Maria im Norden. Unterkünfte in diesen Camps sind vielschichtig und reichen von einfachen Zeltplätzen bis zu komfortablen Bungalows und Buschzelten. Die größeren Camps besitzen Tankstellen, Shops und Restaurants. Daneben gibt es eine Reihe kleinerer Camps, die derartige Einrichtungen nicht enthalten. Sie sind im Gegensatz zu den großen Camps nur für übernachtende Gäste zugänglich. Die Unterkünfte in den Camps können über die offizielle Internetpräsenz des Nationalparks gebucht werden. Daneben gibt es im Park einige Private Lodges und Privatkonzessionen. Östlich des Krüger-Nationalparks liegen verschiedene privat geführte Reservate, die ebenfalls Unterkünfte anbieten. Diese sind in der Regel teurer als die Unterkünfte im Park.

Gesetzliche Bestimmungen

Der Park darf nur in einem Kraftfahrzeug betreten werden. Am jeweiligen Eingang ist eine entsprechende Eintrittsgebühr zu entrichten. Je nach Jahreszeit wird der Park täglich zwischen 17:30 und 18:30 Uhr geschlossen. Kann man die Reservierung einer Unterkunft vorweisen, ist es erlaubt bis zu dieser zu fahren. Der Park öffnet zwischen 5:30 und 6:00 Uhr. Das Fahrzeug darf nur an bestimmten ausgewiesenen Plätzen, etwa in den Camps oder auf Brücken, verlassen werden. Einzige Ausnahme bilden geführte Wanderungen mit ausgewiesenen Wildnis-Führern. Auf den asphaltierten Straßen des Parks gilt ein generelles Tempolimit von 50 km/h, auf den Erdstraßen liegt es bei 40km/h. In den Camps liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 20km/h. Haustiere sind im Park verboten, Schusswaffen werden beim Parkeintritt versiegelt und bei Verlassen des Parks überprüft. Radio- oder Fernsehgeräte sollten nur mit einer Lautstärke verwendet werden, die andere Besucher nicht stört. Für deutsche Staatsbürger besteht für touristische Aufenthalte bis zu 90 Tagen keine Visumpflicht. Personen, die jünger als 18 Jahre alt sind, müssen bei Ein- und Ausreise eine Geburtsurkunde (beglaubigt und in englischer Sprache) vorweisen.

Sicherheit

Das Wasser in den Häusern ist vorbehandelt und kann getrunken werden. Dies gilt nicht für das Gartenwasser, das meist direkt aus dem Fluss genommen wird. Im Krügerpark kommt Malaria vor. Vor allem in der Regenzeit wird die Einnahme einer Prophylaxe empfohlen. In Skukuza, dem größten Camp sind Ärzte stationiert. Die Kriminalitätsrate im Park ist sehr niedrig und nicht vergleichbar mit anderen Teilen Südafrikas. Eine größere Gefahr geht von Wildtieren aus. Diese Gefahr ist allerdings nur vorhanden, wenn man das Auto unerlaubt verlässt. Allenfalls Elefanten können auch für Insassen eines Fahrzeugs gefährlich werden. Gefahrsituationen kommen meist durch Fehlverhalten der Autofahrer zustande.

Benachbarte Schutzgebiete

Der Krüger-Nationalpark grenzt im Nordosten an den rund 10.000 km² großen Limpopo-Nationalpark an, der vollständig in Mosambik liegt. beide Parks sind heute für die Tiere frei zugänglich. Die Zäune dazwischen wurden niedergerissen. Wenige Kilometer nordöstlich des Krügerparks liegt der Gonarezhou-Nationalpark in Simbabwe und direkt daran angrenzend der Gonarezhou-Transfrontierpark in Mosambik. Diese Schutzgebiete sollen dereinst sollen dereinst das Kernstück eines riesigen Schutzgebietskomplex, des Great Limpopo Transfrontier Parks, bilden. Ebenfalls nicht an den Limpopo-Nationalpark angrenzenden liegt in Mosambik der Banhine-Nationalpark und noch weiter östlich der Zinave-Nationalpark. Beide sollen eines Tages Teil des Great Limpopo Transfrontier Parks werden.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Region

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Region zählt der Blyde River Canyon, der eine der größten Schluchten der Erde bildet. Über 1.800 km weiter südwestlich liegt Kapstadt, das mit seinem Tafelberg und dem Kap der Guten Hoffnung ebenfalls ein lohnendes Reiseziel ist. Weitere bekannte Wildparks in Südafrika sind der Addo-Nationalpark im Süden und der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark in der Kalahari.

Wichtige Internet-Adressen

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