Kakadu-Nationalpark
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Lage: |
Northern Territory (Australien) |
Größe: |
19.804 km² |
Schutzgebiets-Komplex: |
Top End |
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Übersichtskarte
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Unesco-Welterbe Kakadu-Nationalpark
Kakadu-Nationalpark
Der Kakadu-Nationalpark ist einer der größten und artenreichsten Nationalparks Australiens. Die abwechslungsreiche Landschaft besteht aus Wäldern, Savannen, Sümpfen und Felsregionen. Zur arteneichen Fauna zählen Dingos, Leistenkrokodile, verschiedene Kängurus, verwilderte Wasserbüffel sowie zahlreiche Vogelarten. Bekannt ist der Park weiterhin durch Jahrtausende alte Felszeichnungen.
Mount Borradail im Kakadu-Nationalpark
Klima und Reisezeit
Das Klima ist generell tropisch und mäßig feucht. Man kann den Park zu jeder Zeit besuchen und jede Zeit hat ihre Vorzüge, doch sind die Bedingungen in der Trockenzeit insgesamt günstiger als in der Regenzeit oder in der Zeit dazwischen, die als Build Up bezeichnet wird. Die Aborigines unterscheiden statt drei Jahreszeiten sechs Jahreszeiten. Während der Trockenzeit, die von April oder Mai bis September dauert, ist das Wetter meist trocken und mäßig heiß. Zahlreiche Tiere sammeln sich an den verbliebenen Wasserstellen und sind daher gut zu beobachten. Zu dieser Zeit treten auch Buschfeuer sehr häufig auf. Die Trockenzeit entspricht den Jahreszeiten Yegge (Mai bis Mitte Juni), Wurrgeng (Mitte Juni bis Mitte August) und Gurrung (Mitte August bis Mitte Oktober) mit zunehmender Trockenheit und Hitze. Die Tagestemperaturen steigen im Juni/Juli im Durchschnitt auf 32°C. Darauf folgt ab Oktober der sogenannte Build up, der bis Dezember dauert. Hohe Luftfeuchte, große Hitze und zahlreiche Gewitter prägen diese Übergangszeit. Der Build up entspricht größtenteils der Jahreszeit Gunumeleng (Mitte-Oktober bis später Dezember). Im Oktober wird es tagsüber in der Regel über 37°C heiß. Die Regenzeit, die von Januar bis April dauert, ist durch heftige Regengüsse und mäßig warmes Wetter gekennzeichnet. Zahlreiche Flüsse treten über die Ufer und zahlreiche Wege werden unpassierbar. Die Landschaft erscheint in frischem Grün und die Wasserfälle sind durch die angestiegenen Pegel besonders beeindruckend. Die Regenzeit wird von den Aborigines unterteilt in Gudjewg (Januar bis März), wo die heftigen Regen niedergehen und Banggerreng (April), die vor allem durch starke Winde gekennzeichnet ist.
Geographie und Vegetation
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Jim Jim Falls |
Der Nationalpark liegt im äußersten Norden Australiens im Northern Territory. Darwin, die nächste größere Stadt liegt 171 km entfernt. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 19.804 Quadratkilometern. Nahezu der gesamte Park liegt im Einzugsgebiet der Alligator Rivers. Diese sind der West, der South, und der East Alligator River. Letzterer bildet die nordöstliche Grenze des Parks, die anderen beiden liegen vollständig im Parkgebiet. Felsen des Kakadu-Nationalparks, die bedeutende Aborigine Felsmalereien besitzen, sind Ubirr, Nourlangie und Nanguluwur. Die Vegetation Kakadus ist vor allem von Savannen, Sumpf- und Schwemmland dominiert. In den Felsschluchten findet man auch Feuchtwälder. An den Küsten existieren Mangrovenwälder.
Tierwelt
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Schwarze Bergkängurus, Weibchen und Jungtier |
Der Nationalpark beherbergt die weltweit größte Population des berüchtigten Leistenkrokodils. Daneben kommt auch das als harmlos geltende Australienkrokodil vor. Kängurus sind mit mehreren Arten vertreten. Diese sind das Antilopenkänguru, das Bergkänguru, das Schwarze Bergkänguru, das Flinkwallaby das Nördliche Nagelschanzkänguru und das Kurzohr-Felskänguru sowie das winzige Zwergsteinkänguru. Der Dingo ist das wichtigste Raubtier des Parks. Die Populationen im Norden Australiens sind kaum durch Haushunde vermischt. Der Norden Australiens verzeichnet in den letzten Jahren große Verluste an der heimischen Kleintierfauna. Besonders hart wurden der Zwergbeutelmarder, die Beutelmaus Antechinus bellus, der Große Kurznasenbeutler, Fuchskusu und die Ratte Rattus tunneyi. Zum Teil ist dies vermutlich auf eingeschleppte Arten zurückzuführen, die sich erst in der jüngsten Vergangenheit im Norden Australiens etabliert haben. Einer der größten Killer ist dabei die verwilderte Hauskatze. Ebenfalls einen großen Einfluss scheinen Feuer zu haben. Unter natürlichen Bedingungen und unter dem Einfluss der Aborigines schufen die Brände einst ein abwechslungsreiches Mosaik unterschiedlich stark abgebrannten und nicht abgebrannten Flächen. Heute werden gezielt Flächen abgebrannt, doch sind die dabei entstehenden Lebensräume offenbar weniger vielfältig. Der Nördliche Beutelmarder war im Park nahezu ausgestorben, auch weil die Tiere sich beim Fressen der aus Südamerika eingeschleppten Aga-Kröte vergifteten. Inzwischen wurden Beutelmarder frei gelassen, denen angelernt wurde, die Kröten zu meiden. Weitere kleinere Säugetiere sind des Parks sind der Kurzkopfgleitbeutler, der Felsen-Ringbeutler, der Große Pinselschwanzbeutler, der Kurzschnabeligel, verschiedene Beutelmäuse, Schwimmratten sowie diverse plazentale Ratten und Mäuse. Eines der auffälligsten nicht heimischen Tiere ist der Wasserbüffel. Die Tiere gehen auf verwilderte Hauswasserbüffel zurück. Sie wurden in der jüngeren Vergangenheit als ökologische Schädlinge stark dezimiert. Der gewünschte positive Effekt stellte sich jedoch nicht ein, möglicherweise weil die Büffel zu schnell entfernt wurden. Kakadu kan als Vogelparadies gelten. Einer der häufigsten Vogelarten im Park ist die Spaltfußgans. Dazu kommen 117 Reptilienarten. Neben den bereits erwähnten Krokodilen sowie den Waranen Varanus tristis und V. scalaris, gibt es auch zahlreiche Schlangen, darunter den Oenelli-Python. Einer der bekannten Fische des Parks ist der Barramundi.
Anreise
Man folgt dem Stuart Highway, der südwärts ins Innere Australiens führt und biegt bei Didgeridoo Hut ab auf den Arnhem Highway, der als Ost-West-Verbindung bis Jabiru im Kakadu-Nationalpark führt. Eine weitere Strecke, die in den Park führt, ist der Kakadu Highway. Dieser zweigt vom Stuart Highway weiter südlich ab und führt dann nordwärts ebenfalls nach Jabiru.
Fortbewegung im Park
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Karte des Kakadu-Nationalparks |
Unterkunft
Es gibt mehrere Hotels im Nationalpark, darunter etwa das Mercure Crocodile Hotel in Jabiru, das von oben gesehen die Form eines Krokodils hat. Daneben existieren im Park mehrere Campingplätze.
Gesetzliche Bestimmungen
Besucher sind verpflichtet eine Eintrittsgebühr zu entrichten. Das Mitbringen von Haustieren ist in allen Nationalparks des Northern Territory verboten. Besucher sind verpflichtet ihren Müll wieder mitzunehmen. Das östlich an den Park angrenzende Arnhemland wird durch die australischen Ureinwohner verwaltet und darf von Touristen nur mit Sondergenehmigung betreten werden.
Benachbarte Schutzgebiete
Im Süden grenzt der 2921 km² große Nitmiluk-Nationalpark an den Nationalpark an, der aufgrund seiner südlichen Lage insgesamt etwas trockener als der Kakadu-Nationalpark ist. Direkt westlich des Kakadu-Nationalparks, am Arnhem Highway liegen der Mary River-Nationalpark und der Djukbinj-Nationalpark. Noch weiter westlich, bereits auf der anderen Seite des Stuart Highway liegt der Litchfield-Nationalpark.
Weitere Sehenswürdigkeiten der Region
Westlich des Nationalparks, am Endpunkt des Stuart Highway, liegt Darwin, die Hauptstadt des Northern Territory. Darwin besitzt etwa 121.000 Einwohner. Einige hundert Kilometer südwestlich, bereits in Western Australia, liegt der Purnululu-Nationalpark mit seinen Bizarren Sandsteinformationen, die Bungle Bungle genannt werden. Purunulu ist Weltnaturerbe.
Wichtige Internet-Adressen
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