Übersicht Nationalparks

Cradle-Mountain-Lake-St.-Clair-Nationalpark

Lage: Tasmanien (Australien)
Größe: 1.612 km²
Schutzgebiets-Komplex: Tasmanische Wildnis (13.800 km²)

Übersichtskarte

Unesco-Welterbe Tasmanische Wildnis

Cradle-Mountain-Lake-St.-Clair-Nationalpark

Der Cradle-Mountain-Lake-St.-Clair-Nationalpark ist der bekannteste Park des UNESCO-Welterbes Tasmanische Wildnis. Das Gebiet besticht durch landschaftliche Schönheit und eine unberührte Wildnis. Auf der abgelegenen Insel Tasmanien haben bis heute zahlreiche Arten überlebt, die auf dem australischen Festland selten oder ausgestorben sind, darunter der Beutelteufel und der Riesenbeutelmarder. Zu den auffälligeren Arten zählen darüber hinaus Nacktnasenwombat, Graues Riesenkänguru, Rotnackenwallaby und Schnabeltier.


Der schroffe Gipfel des Barn Bluff in der einmaligen Landschaft des Nationalparks

Klima und Reisezeit

Das Klima Tasmaniens ist maritim-feucht und gemäßigt. Die Winter sind mit Tagestemperaturen von durchschnittlich etwas über 10°C relativ mild. Nachtfröste sind jedoch nirgends auszuschließen. Die bevorzugte Zeit zum Wandern sind die Sommermonate Oktober bis Mai. Die Sommer sind aufgrund des maritimen Klimas relativ kühl. Im Durchschnitt steigt die Temperatur im Januar tagsüber auf etwa 20°C. Da Tasmanien in der Zone der Roaring Forties (kalte antartkischer Winde) liegt, kann es auch im Sommer zu heftigen Wetterumschwüngen kommen. Heftige Kälteeinbrüche können in Höhenlagen ab etwa 1.200 m auch im Sommer zu Schneefall führen.

Geographie und Vegetation

     
  Cradle Mountain und Dove Lake
Der Park liegt im zentralen Hochland der Insel Tasmanien. Die höchste Erhebung des Nationalparks ist der Mount Ossa ist mit 1.617 m, der zugleich der höchste Berg Tasmaniens ist. Der Cradle Mountain erreicht 1.545 m. Der Nationalpark erstreckt sich auf einer Fläche von 1.612 km². Die Landschaft ist äußerst abwechslungsreich und wird von Wäldern, Mooren, offenen Ebenen und zerklüfteten Felsformationen beherrscht.

Tierwelt

     
  Rotnackenwallabies
Der legendäre Beutelwolf, der bis ins 20. Jahrhundert die Insel Tasmanien bewohnte, ist heute ausgestorben. Der Nationalpark ist aber immer noch Heimat des Beutelteufels, des größten lebenden Raubbeutlers. Mit dem Riesenbeutelmarder und dem Tüpfelbeutelmarder kommen zwei weitere größere Raubbeutler vor. Größere Beuteltiere sind darüber hinaus durch Nacktnasenwombats und kleinere Känguruarten (Rotnackenwallaby und Rotbauchfilander) vertreten. Außerdem kommen zahlreiche kleinere Säugetiere, wie Festland-Bürstenkänguru, Langschnauzen-Kaninchenkänguru, Tasmanischer Langnasenbeutler, Kleiner Kurznasenbeutler, Fuchskusu, Gewöhnlicher Ringbeutler, Goldbauch-Schwimmratte, Schnabeltier und Kurzschnabeligel vor. Bisher konnte sich der Rotfuchs, der auf dem australischen Festland als eingeschleppte Art für zahlreiche Verluste unter der heimischen Fauna verantwortlich ist, noch nicht auf Tasmanien etablieren. In jüngster Zeit wurden die Tiere aber offenbar illegal angesiedelt. Dies könnte sich zu einer ernsten Gefahr für viele Arten entwickeln.
Zu den Raubvogelarten des Nationalparks zählen Weißbauchseeadler, Keilschwanzadler, Habichtfalke, Wanderfalke, Weißbrauenhabicht und Bänderhabicht. Weitere auffällige Vögel sind der Gelbhaubenkakadu, Gelbohr-Rabenkakadu, Feinsittich, Schwalbensittich, Bronzekuckuck und Trauerschwan. Auf Tasmanien endemisch unter den Vögeln des Parks sind das Tasmanische Pfuhlhuhn, die Rußwürgerkrähe und der Gelbbauchsittich. Aus Australien eingeführt wurde der Lachende Hans, ein Rackenvogel. Hinzu kommen aus Europa eingeführte Arten wie Amsel und Star. Im Park kommen vier Froscharten und elf Reptilienarten vor, darunter zwei Giftschlangen, die Gewöhnliche Tigerotter und die Weißlippenschlange.

Anreise

Der Park ist gut mit dem eigenen Fahrzeug zu erreichen. Der Nordeingang, der im Bereich des Cradle Mountain liegt, befindet sich etwa 1,5 Autostunden von Devonport entfernt. Von hier folgt man der B19 und B14 Richtung Süden nach Sheffield, von wo aus man über die C136 und C132 den nördlichen Parkeingang erreicht. Der Südliche Eingang am Lake St. Clair liegt etwa 2,5 Autostunden von Hobart entfernt. Er ist über den Lyell Highway (A10) erreichbar. Der letzte Teil des Highways ist eine enge, kurvige Bergstraße, die in den Wintermonaten gesperrt sein kann. In Dervent Bridge zweigt eine etwa 5 km lange Zufahrtsstraße vom Highway ab, die zum Eingang führt. Es existiert keine direkte Verbindung durch den Park zwischen dem Nord und dem Südeingang. Man muss den Park auf westlicher Seite über die C32 und A10 umfahren.

Fortbewegung im Park

     
  Karte des Nationalparks
Der Park ist kaum durch Straßen erschlossen. Während längerer Wanderungen kann das Fahrzeug am Cradle Mountain Visitor Centre oder wahlweise am Lake St. Clair Visitor Centre geparkt werden. Wohnmobile oder Fahrzeuge über 6,5 Tonnen oder 8 m Länge sind im Park verboten. Derartige Fahrzeuge müssen am Cradle Mountain Visitor Centre geparkt werden. Dieses liegt etwa 2 km vor der Park-Grenze. Von dort aus fahren täglich Shuttle-Busse zum schön gelegenen Dove Lake und anderen Zielen für Tageswanderungen. Eine Möglichkeit den Park zu erfahren ist der berühmte Overland-Track, ein 65 km langer Wanderpfad, der den Park durchquert. Für den gesamten Weg benötigt man sechs Tage. Unterwegs übernachtet man in Hütten oder im Zelt. Während der Sommermonate, zwischen Oktober und Mai muss man im Voraus buchen und eine Gebühr für die Wanderung zahlen. Dann ist es außerdem nur erlaubt, von Nord nach Süd zu wandern, also vom Cradle Mountain zum Lake St. Clair. Von dort aus führt eine Fähre zum Visitor Centre. Im Winter kann man den Track in beiden Richtungen begehen. Zwischen den Ausgangspunkten besteht eine regelmäßige Busverbindung.

Unterkunft
Unterkünfte im Bereich Cradle Mountain:
Beim Cradle Mountain Visitor Centre können einfache Blockhütten (Waldheim Cabins) gemietet werden. Nördlich des Eingangs, außerhalb des Parks befindet sich ein privater Campingplatz (Cosy Cabins). Weitere Unterkünfte im unmittelbaren Bereich des Nordeingangs sind die Cradle Mountain Lodge, die Cradle Mountain Highlanders Cottages, das Cradle Mountain Wilderness Village und das Cradle Mountain Hotel.

Unterkünfte im Bereich Lake St. Clair:
Ein primitiv eingerichteter Campingplatz (Free bushwalkers campsite) befindet sich etwa zehn Gehminuten vom Visitor Centre entfernt bei Fergies Paddock am Seeufer. Einige Kilometer südlich des Lake St. Clair Visitor Centre in Derwent Bridge, gibt es ein Hotel, verschiedene Backpacker-Unterkünfte und Blockhütten. Zu den Unterkünften im Süden zählt auch die Lake St. Clair Lodge, die am Südende des Lake St. Clair am Endpunkt des Overland Tracks liegt.

Gesetzliche Bestimmungen

Besucher sind verpflichtet eine Eintrittsgebühr zu bezahlen. Hunde sind im Park nicht erlaubt. Nur an wenigen Plätzen im Park existieren Mülleimer. Besucher sind verpflichtet ihren Müll wieder mitzunehmen.

Benachbarte Schutzgebiete

Der Cradle-Mountain-Lake-St.-Clair-Nationalpark ist Teil eines großen Nationalparksystems, das unter dem Namen Tasmanische Wildnis seit 1981 UNESCO-Welterbe ist. Dieses umfasst mit insgesamt 13.800 km² etwa 20 % der Fläche Tasmaniens. Zum Welterbe zählen weitere Nationalparks. Drei davon machen den Hauptteil der Fläche aus. Östlich des Parks grenzt der 518 km² große Walls-of-Jerusalem-Nationalpark an, im Süden liegt der 4.463 km² große Franklin-Gordon-Wild-Rivers-Nationalpark. Südlich davon liegt der 6.052 km² große Southwest-Nationalpark. Das Gebiet wird nur von einer größeren Straße, der A10 von Ost nach West durchschnitten.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Region

Die Natur ist zweifellos die Hauptattraktion Tasmaniens. Neben dem Welterbe Tasmanische Wildnis zählen die Sandstrände der Wineglass Bay im Freycinet-Nationalpark und die Felsenstrände des Tasman-Nationalparks zu den bekanntesten Naturschönheiten der Insel. Gute Beobachtungsmöglichkeiten für Wildtiere, wie Wombats und Wallabies bietet der mit 43,5 km² Fläche relativ kleine Narawntapu-Nationalpark im Norden der Insel. Er wird auch als "Serengeti Tasmaniens" bezeichnet. Die Hauptstadt Tasmaniens, Hobart besitzt eine schöne Lage aber wenige echte Highlights. Erwähnenswert ist die UNESCO-Welterbestätte Port Arthur, wo die Reste eines ehemaligen Gefängnisses der Sträflingskolonie Australien besichtigt werden können. Einheimische Wildtiere Tasmaniens, die auch in den Nationalparks zum Teil scheu sind, können auch in Wildparks wie dem Bonorong Wildlife Sanctuary beobachtet werden.

Wichtige Internet-Adressen

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